Erschuetternde Szenen haben sich unlaengst an der Rezeption einer britischen Hotelkette in Deutschland abgespielt. Der Beruf der Hotelfachfrau bzw. des Hotelfachmanns gehoert danach voellig neu bewertet: Konversation mit dem Gast, respektive Kunden. Erstmal mag ich es nicht, wenn ich von wildfremden Menschen, die in einem Dienstleistungsverhaeltnis zu mir stehen, mit der saloppen Begruessungsfloskel “Hallo” begruesst werde. Angemessen ist je nach Tageszeit “Guten Tag”, “Guten Morgen”, “Guten Abend” verbunden mit weiteren Begruessungsfloskeln wie “Willkommen” und “Schoen, Sie in unserem Hause begruessen zu duerfen”, wenn es sich etwa um ein Hotel handelt. Mein unwissender Gesichtsausdruck bei der Erklaerung (und danach!) des Fruehstuecksraumes und der Lage des Zimmers koennte vielleicht daran liegen, dass ich die Lokalisierung “da hinten” nicht verstanden habe und den Grundriss des Hotels vor Anreise auch nicht auswendig gelernt habe. “Hatten Sie eine schoene Anreise? Bei deeeeem Wetter?!?!?!” eruebrigt sich bei Sonnenschein und trockenem Wetter auch irgendwie - es sei denn, ich bin mit der offenen Postkutsche anno 1837 angereist. Unser Zimmer hatte auch keine Gardinen, weil diese in der Waesche waren. “Brauchen Sie Gardinen?”. Ich weiss nicht. Wahrscheinlich schon - wenn ich die ungeputzten Fenster vorher gesehen haette. Der Gipfel der Planlosigkeit war dann die Abreise, sogenanntes Checkout. Ich trete also zur Rezeption und beginne die Konversation “Guten Morgen, wir reisen wieder ab”, nachdem ich unsere Zimmerchipkarten auf die Theke gelegt habe. “Ihre Zimmernummer?” Keine Ahnung, muesste man die nicht anhand der Chipkarte rausfinden oder passt die Karte an jeder Hotelzimmertuer? Am naechsten Durchnander war ich dann selber schuld, weil ich mit einer anderen Kreditkarte bezahlen wollte, als ich beim Einchecken als Kaution hinterlegt habe. Ein buchungstechnischer Vorgang, der weiteres Personal zur Hilfe noetig hat. Irgendwann hat mans auch hingekriegt, wobei noch das klitzekleine Problem bestand, dass man von Kreditkarte A 1 Cent “zur Probe” abgebucht hat und dann von Kreditkarte B den eigentlich Zimmerpreis von 208 Euro. Wo krieg ich jetzt den einen Cent wieder her? Na, das klaeren wir spaeter… “Soll ich den Beleg an die Rechnung dran….?” Na, dran was? Dranschrauben? Kleben? Tackern? Oder haelt der Beleg durch Adhaesion? Keine Ahnung, ich bin nur Gast. Das Beste natuerlich zum Schluss: Statt Fragen nach den Befindlichkeiten und ob denn beim Aufenthalt alles in Ordnung war und ob man vielleicht wiederkommen moechte oder man den Gast vorsorglich schon mal die Freude ueberbringen moechte ueber einen weiteren Besuch: “Do you need a envelope?” Zoegerliches Ueberreichen der Rechnung mit dem drangedingsten Kreditkartenbeleg. Brauche ich einen Umschlag? Mhmm, lass mich mal ueberlegen. Kostet der extra? Welche weiteren Verwendungsmoeglichkeiten habe ich fuer einen unfrankierten Briefumschlag mit Hotellogo drauf? Klar, ich koennte ihn unfrei zuruecksenden! Maaaann….