Erst im Ausland wird man dessen erst richtig bewusst: Facebook ist immer und ueberall. Die global-soziale Vernetzung scheint geglueckt. Selbst die Kirche in Galway hat eine eigene Facebook-Seite: http://www.facebook.com/stnicholasgalway Neben den normalen Oeffnungszeiten erfaehrt man noch Kontaktmoeglichkeiten, sieht Bilder und aktuelle Events, die gerade stattfinden. Mit dem Like-Button wird man Teil der virtuellen Kirchengemeinde und liefert so wieder ein Stuekchen Information, die in den Facebook-Rechenzentren abgespeichert und ausgewertet werden. Der Vorteil der globalen Vernetzung wie Termine fuer Kirchenkonzert und Live-Musik im Lieblings-Pub steht genau diesem Nachteil gegenueber, dass man diese Information jemanden bereitstellen muss, den man eigentlich nicht so genau kennt und ueber den man in diverser Presse eher schlechtes liest. Komischerweise installieren diese Pressedienste auch noch den Like-Button unter einen eher kritischen Beitrag zu Facebook. Unlaengst gab es auch eine Dokumentation zu Facebook und trotz Like-Button war der Meinungsmachertrend eher Daumen nach unten. Zu gross sei die Gefahr des Datenmissbrauchs. Interessant war aber zu sehen, dass sich ganze Bundestagsausschuesse schon mit diesem Thema befassen. Bei dieser Szene fiel mir dann ein, dass sich schon bei meinem letzten Aufenthalt in Irland recht wenig Leute fuer Deutschland interessiert haben - wie mag das dann bei der US-amerikanischen Firma Facebook sein, die allenfalls ein Niederlassungsbuero in Deutschland unterhaelt. Vermutlich sieht man das deutsche Datenschutzgesetz jetzt nicht gerade als "Business Model", um Milliarden zu verdienen. Ja, darum gehts. Ist zwar wirklich schlecht, dass die Jungs nicht aus rein humanitaeren Gruenden die Plattform betreiben, um die Leute auf der Welt zusammenzubringen, aber es ist nun mal so. Facebook hat es geschafft, dass sich Leute mit anderen Leuten und Institutionen vernetzen - und sei es mit der Kirche im Dorf oder dem Pub. Selbst Google+ schafft das nicht, die User von Facebook im grossen Umfang abzuziehen - trotz Promotion auf der Startseite.
Ich selbst bin noch nicht bei Facebook. Es hat weniger mit dem in Deutschland ach so geachteten Datenschutz zu tun, man findet selbst 15 Jahre alte Usenet-Artikel von mir im Netz. Meiner Meinung sollte es jedem selbst ueberlassen sein, welcher Community er beitritt. Wenn alle Freunde bei Facebook sind, zaehlt das nun mal mehr als der Bundesdatenschutzbeauftragter, der dort ebend nicht ist. Den Medien gebuehrt eine neutrale Berichterstattung. Aber vielleicht wuenscht sich der Konsument auch mal etwas mehr als "Mehr Informationen finden Sie auf www.tagesschau.de".